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Welt der äußerlichen Ausbreitung

Auf dem großen westlichen Kontinent sehen wir die Seele des Menschen sich hauptsächlich äußerlich ausdehnen. Das weite Feld der Ausübung von Macht ist ihr Gebiet. Ihre Vorliebe gilt allein der Welt äußerlicher Ausbreitung, und sie ignoriert und glaubt kaum an etwas wie inneres Bewusstsein und innere Erfüllung. Es ist so weit gekommen, dass für sie die Vollkommenheit der Erfüllung nirgendwo zu existieren scheint. Ihre Wissenschaft redete ständig von der unendlichen Evolution der Welt, und ihre Metaphysik spricht jetzt von der Evolution Gottes selbst. Sie wollen nicht zugeben, dass er ist; sie wollen, dass auch er wird.

 

Sie begreifen nicht, dass das Unendliche immer größer als jede zuweisbare Grenze, und gleichzeitig vollkommen ist. Einerseits entwickelt sich Brahma und andererseits ist er Vollkommenheit. Ein Aspekt von ihm ist Essenz, der andere Manifestation – sowie beides gleichzeitig, wie das Lied und das Singen. Das ist so, als ob man das Bewusstsein des Sängers ignorierte und behauptete, es werde bloß gesungen und gäbe kein Lied. Natürlich sind wir uns zu einem bestimmten Zeitpunkt nur des Gesangs bewusst und niemals des Liedes als Ganzes. Doch wissen wir genauso, dass das vollständige Lied in der Seele des Sängers existiert.

 

Aufgrund dieses Beharrens auf Tun und Werden bemerken wir im Westen den Rausch der Macht. Die Menschen dort scheinen entschlossen, zu plündern und sich alles mit Gewalt anzueignen. Verbissen handeln sie und werden doch niemals fertig. Dem Tod erlauben sie nicht, seinen natürlichen Platz in der Ordnung der Dinge einzunehmen, und die Schönheit der Vollendung kennen sie nicht.

 

Sadhana

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